Ecuador öffnet die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare

Ecuador sei jetzt "gerechter als gestern", sagt ein Menschenrechts-Anwalt

Eheringe
Symbolbild - Fotolia

Das Verfassungsgericht von Ecuador hat die Ehe für schwule und lesbische Paare geöffnet. Die Richter stimmten mit fünf zu vier Stimmen dafür, die Eheschließung zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts zu erlauben. Die anderen Richter waren der Meinung, dafür sei eine Verfassungsänderung durch das Parlament nötig.

Denn dieses definiert die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau. Allerdings werden in Ecuador seit 2015 gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich anerkannt. Die Entscheidung gilt als historischer Schritt in dem traditionell konservativen und katholisch geprägten Land.

Gleichberechtigung und Diskriminierungsverbot gilt auch bei der Ehe

Mit ihrer Entscheidung gaben die Höchstrichter den Klagen von zwei schwulen Paaren statt. Die Richter begründeten ihre Entscheidung mit der Gleichberechtigung aller Menschen und dem Diskriminierungsverbot.

Die Entscheidung der Verfassungsrichter ist rechtlich bindend und muss von den Behörden des lateinamerikanischen Landes umgesetzt werden.Bei LGBT-Aktivisten in der Hauptstadt Quito löste das Urteil Jubel aus. Dutzende Aktivisten gingen vor Freude auf die Straße.

Ein Meilenstein in dem konservativen und katholischen Land

Einer der Kläger, Efraín Soria, zeigte sich glücklich über das Urteil. Nun sei Gleichberechtigung erzielt, Homosexuelle sollten sich nicht länger verstecken. Der Anwalt Christian Paula, der mehrere homosexuelle Paare vertritt, sagte, Ecuador sei jetzt „gerechter als gestern“. „Es wird anerkannt, dass die Menschenrechte ohne Diskriminierung für alle gelten müssen.“

Als erstes Land in Südamerika hatte Argentinien im Jahr 2010 die Ehe für schwule und lesbische Paare geöffnet. In den Jahren danach folgten Uruguay, Kolumbien und Brasilien.